Nützliche Informationen, Kaufberatung, Tests und Angebote
Wenn Sie sich damit beschäftigen Unterwäsche oder auch andere Kleidung für den Outdoorsport wie Bergsteigen oder Ski fahren zu kaufen, dann stellt man sich meistens die Frage, ob man nun (Merino-)Wolle oder Kunstfaser als Material in der Funktionsunterwäsche wählen sollte. Beide Materialien haben Ihre Vor- und Nachteile.
Doch qualitätsbewusste Menschen wählen meist eher Merinowolle, wenn es nicht gerade um Leistungssport oder extrem schweißtreibende Sportarten handelt. Hintergrund sind einfach die besseren Eigenschaften von Merinowolle im Vergleich zu Kunstfaser wie Polyester, Polyamid oder Polypropylen. Denn Kunstfaser kann zwar den Schweiß schnell nach außen transportieren und trocknet schnell, fängt aber schnell an zu riechen und regelt die Körpertemperatur nicht ideal. Der schnelle Abtransport von Schweiß lässt den Körper noch mehr Schweiß produzieren und entzieht dem Körper somit viel Energie.
Natürlich stellen viele Hersteller ergänzend Mischformen her, die beide Welten kombinieren, um das Optimum herauszuholen. Mischformen werden in Funktionsunterwäsche entweder im Ganzen eingesetzt oder die Unterwäsche wird je nach Körperregion mit dem jeweiligen Stoff ausgestattet. Die Regionen, die übermäßig schwitzen wie z.B. die Achseln, werden mit Kunstfaser versehen und die Regionen, die warm gehalten werden sollen wie z.B. der Nierenbereich, werden mit Merinowolle bestückt. Dadurch werden die sinnvollen Eigenschaften beider Materialien verreint und ausgenutzt.
Nichtsdestotrotz hat Merino-Unterwäsche vorallem bei niedrigerem Aktivitätsniveau (leichtes Joggen, Bergwanderungen, Skifahren) seine eindeutigen Vorteile.
Deswegen möchte ich nun aufzeigen, was die Vor- und Nachteile von Merinowolle im Vergleich zu Kunstfaser sind:
1. Geruchsneutralisierend
2. Ausgeprägte Isolationsfähigkeit
3. Perfekter Tragekomfort
4. Ideale Thermoregulierung
5. Umweltschonend
1. Längere Trocknungszeit
2. Begrenzte Aufnahme von Feuchtigkeit
3. Höherer Preis
4. Schwächere Robustheit
Meiner Meinung nach kommt man an Merinowolle und Merino-Unterwäsche nicht vorbei, wenn man auf Qualität wert legt. Natürlich zahlt man für diese Qualität einen höheren Preis. Aber das ist bei allen Sachen so und sehe ich persönlich nicht als Nachteil an. Die längere Trocknungszeit und auch die Empfindlichkeit von Merino-Kleidung ist definitiv vorhanden. Das muss man einfach wissen und sich überlegen, ob man das in Kauf nimmt. Durch richtige Pflege kann man die Lebenszeit jedoch deutlich verlängern und den einen Nachteil minimieren. Die längere Trocknungszeit bei Merinowolle vs. Kunstfaser kann man aber nicht minimieren, sondern muss damit leben. Das Mulesing kommt sicherlich immer wieder vor. Man sollte diesen Aspekt kennen und darauf achten, dass man es möglichst vermeiden kann. Was sicherlich nicht immer möglich ist.
Fazit: Für mich persönlich überwiegen die Vorteile – vor allem die Geruchsneutralisierung und die optimalen Thermoregulierung – die Nachteile. Da bin ich auch bereit etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Bei sehr schweißtreibenden Aktivitäten greife ich jedoch auch gerne zu einer Mischform aus Kunst- und Naturfaser oder sogar reiner Kunstfaser.